„Lasst euch die Andern Rätsel sein,
die wach euch halten.

Ihr fragt euch, wie das gehen kann, wie man das macht?“

Faust III von Peter F. Schmid, ausgewählt von Thomas Schweinschwaller

Am Beginn steht eine Frage – welche stellt sich Thomas Schweinschwaller?

Thomas Schweinschwaller lebt in Wien.

Er arbeitet als Organisationspsychologe,
lehrt an Hochschulen
und forscht.

Mitten in der Pandemie
erhält er einen Auftrag von
einem seiner Kunden.

Zu einem späteren Zeitpunkt
wird er sich wie ein Detektiv fühlen,
aber jetzt nimmt er erstmal seine Arbeit auf:
Der Forschungsprozess beginnt.

Forschungsdesign

Wortart: Substantiv, sächlich

Silbentrennung
For|schungs|de|sign, Mehrzahl: For|schungs|de|signs

Aussprache/Betonung
IPA: [ˈfɔʁʃʊŋsdiˌzaɪ̯n]

Bedeutung/Definition
1) Grundlage einer wissenschaftlichen Untersuchung

Thomas schafft seine Grundlage. Wie geht er das an?

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Forschungsdesign

Forschung hat sich also längst in Thomas´ Alltag breitgemacht.

Aber wie ist das Ganze losgegangen?

Wie waren seine ersten Erfahrungen mit Forschung?

Die Entwicklung eines Forschungsdesigns ist eine komplexe Angelegenheit. Was hier nicht entstehen soll: Der Eindruck, dass es sich dabei bloß um ein lineares Einen-Punkt-nach-dem-anderen-Abarbeiten handelt. Zur Verdeutlichung folgendes Modell:

Angelehnt an: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 F. Breuer et al., Reflexive Grounded Theory, Seite 139

Die Initialzündung für die Forschungsarbeit kommt aus seinem praktischen Arbeiten. Die Forschungsfrage ist ihm deshalb von Beginn an klar.

Während sich das Forschungsdesign entwickelt, entwickeln sich auch nach und nach die Subfragen.

 

Thomas entwickelt heute Forschungsdesigns anders als früher. Er forscht anders als früher, er fragt anders als früher.

Was war eine wesentliche Erkenntnis, die dazu geführt hat?

Lernen

[…] Bei einigen wenigen hat bewusst ein Lernen stattgefunden und auch schon so ein Prozess wie: Was sollten wir jetzt in Frage stellen bzw. was sollten wir auch wenn die Pandemie vorbei ist, nicht mehr machen, weil wir es jetzt auch nicht gemacht haben? Das heißt, diesen Aspekt würde ich dann eher als diese Lernfähigkeit auch sehen und für das Danach auch schon den Blick. Und dann gab es einige überhaupt, die haben schon Prototypen gefahren oder ganz neue Piloten oder ganz was Neues gemacht, weil sie davon ausgehen, dass nach der Pandemie das Thema Digitalisierung weiter für die Kunden auch neue Geschäftsfelder in sich birgt und die haben bewusst sozusagen auf eine Innovation auch gesetzt. […]

Gewohnheiten

[…] Ein wesentlicher anderer Punkt ist neben dem Hereinholen von Leuten, die jetzt schon lange nicht im Betrieb waren und auch da zu sehen, dass Leute, die jetzt autonom waren, natürlich dann nicht so einfach wiederum zurückkehren und dieselben hierarchischen Regeln akzeptieren werden und auch sozusagen die Zusammenarbeit so reibungslos ist, weil ja sozusagen jeder auch eine eigene Gewohnheit entwickelt hat. […]

Unterstützung

[…] Dann gab es einige wenige Firmen, die sich darauf konzentriert haben, so Videos und Tipps von der Arbeitsmedizin oder Arbeitspsychologie zu haben, auch Infos zu geben. Manche haben sozusagen die Arbeitssituation über den Sommer erhoben und da war dann die Rückmeldung sehr, sehr positiv in Wirklichkeit im Großen und Ganzen. Viele haben Fortbildungen zur digitalen Führung oder zu Homeoffice auch angeboten oder auch, wie man Pausen macht, also da Videos zur Verfügung gestellt. […]

Flexibilität

[…] Das heißt, ein Großteil der Veränderung durch die Organisation war, die Prozesse, die Kernprozesse, soweit aufrechtzuerhalten und zu adaptieren durch digitale Tools, sodass es für die KundInnen und für das eigene Unternehmen noch machbar war. Natürlich wurde da auch einiges auch bewusst weniger streng gemacht oder sozusagen adaptiert an der neuen Realität. […]

Home Office - Minus

[…] Was auch eine Schwierigkeit ist, ist Crowding-Phänomene, das heißt zu wenig Platz. Homeschooling, parallel dazu auch noch Betreuungspflicht, das heißt, man muss die Arbeit irgendwie unterordnen und gleichzeitig sagt aber die Firma: Du hast aber jetzt Arbeitszeit! […]

Home Office - Plus

[…] Auch wird gesagt, der Unterschied ist da, dass Personen, die her extrovertiert sind, bevorzugen eher in direktem Kontakt zu sein, weil sie sich ja einfach durch Interaktion auch entspannen und auch diese Nähe suchen zu Personen, während Introvertierte es eher genossen haben oder gut gefunden haben, auch sozusagen im digitalen Zeitalter Homeoffice zu machen. Das muss aber natürlich weiter untersucht werden, das ist einmal nur eine Behauptung. […]

Digitale Kommunikation

[…] Das ist übrigens für die „Ability to Improvisation“, also die Fähigkeit zu improvisieren, ein ganz ein wichtiger Punkt, dass man einen Rahmen aufspannt, der auch sozusagen die Zonen hat, die Randzonen, das, was definitiv das Must ist und das andere ist, was das Experimentierfeld ist, was auch Möglichkeiten sind, wo die Personen Selbstwirksamkeit erleben, einen Einfluss erleben. Aber das heißt, eine rote Linie, die einerseits nicht überschritten werden darf und anderseits da der Aspekt auch festgelegt wird auch, wo die Person ermutigt wird, selbst in eine Verantwortung zu gehen und was ihr auch zusteht zu treffen. […]